Together we make a difference“
Die Kraft der Kooperation – Wie Yoga, Musik und Nachhaltigkeit zusammengehen
Benefiz & Aktionstag am 9.7.2022
Viele Yogapraktizierende möchten Körper und Geist entspannen, in Harmonie zu sich selbst kommen, Kraft schöpfen und ihr Potenzial entfalten. Besonders erfahren wird dies in der gemeinsamen Praxis wie Yogastunden, Satsang, Kirtansingen, Ritualen. Die Wirkung ist einfach und zugleich fulminant. Menschen verändern ihre Lebensweise in kleinen und manchmal auch großen Schritten hin zu einem gesunden und achtsamen Lebensstil. Die Erfahrung in den Alltag und das Weltgeschehen nachhaltig zu integrieren ist die eigentliche Yogaübung. Bei sich selbst angefangen kommt das Bedürfnis, auch in der Begegnung mit anderen Harmonie und Wohlwollen zu erfahren und in der Welt Gutes zu tun, sich zu engagieren.
Swami Sivanandas simple Aussage: „Be good, do good.“ fasst das zusammen und zugleich betont er auch, dass wir uns verbinden sollen, da daraus eine potenzierte Kraft kommt.
Mit dem Bedürfnis, Gutes zu tun und wirksam zu sein, kommt die Frage „Ja! Aber wie kann ich als Einzelne/r überhaupt etwas für die Welt etwas tun?“ Gerade im aktuellen Weltgeschehen und Klimawandel sehen wir eine Notwendigkeit zum aktiven Handeln, jedoch erzählen wir uns stets die alte Geschichte „Ich kann doch nichts bewirken. Okay ich kann regionale ökologische Lebensmittel und nachhaltige Konsumgüter einkaufen, mich vegan-vegetarisch ernähren, mehr Fahrrad statt Auto fahren usw. Aber wird das die Welt retten?“
Ein Schlüssel für unsere Wirksamkeit
Ein Schlüssel für unsere Wirksamkeit liegt in unserer Kooperationsfähigkeit, die uns erwiesenermaßen durch die Evolution getragen hat. Wie viele müssen wir sein, um einen Wandel zu schaffen zu einem achtsamen Umgang mit den Ressourcen der Erde? In einem Interview mit dem Schwarmforscher Jens Kraus sagt dieser, dass nur 5 Prozent einer Population notwendig sind, um einen fulminanten Richtungswechsel herbeizuführen. Der Soziologe Harald Welzer schreibt in seinem Buch „Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand“: „Soziale Bewegungen werden dann mächtig, wenn ihre Träger nicht aus Subkulturen kommen, sondern aus allen gesellschaftlichen Gruppen…Dann potenzieren sich die Kräfte, weil das, was die einen tun, von den anderen gefördert werden kann…Deshalb sind Menschen und Organisationen, die sich im jeweils anderen Systemfeld befinden, potenzielle Kooperationspartner*innen und keine Gegner*innen.“
Kooperation und Resonanz für ein Wir
So gilt es also, aus unserer Verortung heraus – sei es aus dem Yogakreis, dem Berufsumfeld, der Familie – in Kooperation und damit in Resonanz zu gehen, um eine große Wirksamkeit zu erfahren.
Im Interview mit Yoga aktuell erzählt Sundaram über das Projekt des Benefiz- und Aktionstages am 9.7.22 in Mannheim:
„Anders als bei Yoga- oder Musikfestivals, bei denen 1 Thema (Yoga, Musik o.ä.) im Mittelpunkt steht, möchten wir aus verschiedenen Richtungen kommende Ansätze und Themen und die Menschen dazu zusammenbringen, so dass sie voneinander profitieren und sich in ihrer Außenwirkung verstärken können. Dabei erweitern wir unser Verständnis für die Zusammenhänge und trainieren unsere Kooperationsfähigkeit. Die Musik ist dabei eine wunderbare Lehrmeisterin. Aus meiner Sicht können wir Wirksamkeit am besten erfahren, wenn wir dieses mein-eigenes-Ding-machen loslassen, unsere Kompetenzen zusammenwerfen und die einzelnen Teile ineinandergreifen lassen. So kann uns eine Art „Neuerzählung“ gelingen, nämlich dass Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Achtsamkeit und gesellschaftliche Verantwortung eben doch Wirksamkeit entfalten und sogar Freude machen kann.“
Unser WiR-Moment, wo wir das erfahren: Together we make a difference!
Yoga aktuell: „Wie ist der Aktionstag aufgebaut, um in der Kürze der Zeit wirklich zu mehr Nachhaltigkeit anzuregen und die Suche nach gemeinsamen Wegen für dieses Anliegen zu fördern?“
Sundaram: „Am leichtesten lässt es sich auf dem Feld der Musik erklären: tagsüber lernen wir in verschiedenen Workshops unter der Anleitung von absoluten Topmusiker*innen die gleichen Lieder mit unterschiedlichen Instrumenten kennen, studieren sie erst mal getrennt in den einzelnen Gruppen ganz spielerisch ein, fügen die dann nachmittags zusammen, und abends musizieren wir alle zusammen und lösen die Aufteilung zwischen Publikum und Bühne auf. Das ist dann unser WiR-Moment, wo wir das erfahren, was Jane Goodall uns allen ans Herz legt: together we make a difference! Genau das haben wir auch auf dem Feld der Nachhaltigkeit vor: mit einer Pflanzaktion, einem Upcycling-Projekt, einem DiY-Workshop usw. Und abends gibt es eine spannende Auktion.“
Yoga aktuell: „Siehst du in der Yogaszene – und in der Gesellschaft insgesamt – Tendenzen, dass Menschen sich mehr um gemeinsame Nachhaltigkeitsprojekte bemühen? Oder ist das Thema „nachhaltiger leben“ für die meisten eher etwas, das sie mit sich allein ausmachen?“
Sundaram: „Ich sehe vor allem, dass wir nur dann die nötige Wirksamkeit entfalten, wenn wir die verschiedenen Kreise zusammenbringen. Dafür braucht es jetzt aus meiner Sicht, dass wir uns alle aus unserer Komfortzone raustrauen und kooperieren. Wenn wir etwas bewegen wollen, werden wir uns selbst bewegen müssen.“
Der komplette Erlös vom Benefiz & Aktionstag geht an Plant for the Planet und die Grüne Schule Mannheim.
Infos zum Benefiz & Aktionstag und zur Initiative: https://wir.sundaram.de/
Line up Trailer: https://youtu.be/cNwylifcuDg
von Katyayani